Malika trat erleichtert aus dem Aufzug und spähte kurz den Gang entlang, ehe sie doch recht rasch zu ihrem Zimmer huschte und es, nachdem sie es aufgeschlossen hatte, betrat.
Sie wurde kurz von dem Zwitschern ihrer beiden Begleiter begrüßt, denen sie ein kurzes Lächeln zuwarf, mit den Gedanken war sie aber schon wieder woanders. Was sollte sie nun tun? Hier hatte man so ungewöhnlich viel Freizeit und damit konnte man wirklich viel anstellen! Auch wenn das Meiste sie in diesem Augenblick nicht unbedingt reizte…
Mit nachdenklichem Blick wandte sie sich an den Kleiderschrank, in dem sie ihre Sachen kurz nach der Anreise direkt verstaut hatte. Es war schließlich weitaus praktischer und angenehmer, als dauernd in dem Koffer herum kramen zu müssen, oder nicht? Unentschlossen ließ sie ihre Finger über die paar Stoffe gleiten, ehe sie sich schließlich dafür entschied, an den Strand zu gehen. Sie zog einen dunkelblauen Bikini hervor, gefolgt von einem leichten Kleid in einem weitaus helleren Blauton, der aber auch nicht zu auffällig war. Aufmerksamkeit wollte sie schließlich nicht auf sich ziehen.
Kurzerhand betrat sie das Bad und zog sich um. Wenn ihr danach war, konnte sie auf diese Weise einfach das Kleid ausziehen und ins Wasser steigen. Sie zog sich wieder die Sandalen an und machte sich dann auf die Suche nach einem Haargummi, das sicherlich genutzt wurde, sobald sie entweder schwimmen ging oder ihr einfach zu warm wurde. Malika wollte das Zimmer schon verlassen, hielt aber noch einmal inne um noch ein großes Strandtuch und etwas Kleingeld mit zu nehmen, ehe sie das Zimmer wieder verließ und den Lift nach unten nahm. Sie legte sich das Strandtuch über eine Schulter und verließ schließlich das Hotel, woraufhin sie sich schlendernden Schrittes in Richtung Strand begab. Kurz bevor sie ihre Füße auf den warmen Sand setzte stießen ihre Singsittiche wieder zu ihr und ließen sich wie gewohnt auf ihren Schultern nieder.
Den übrigen Anwesenden am Strand schenkte sie so gut es eben ging keine Beachtung, auch wenn einige von ihnen durchaus hervor zu stechen schienen, wollte sie sich wirklich nicht mit ihnen beschäftigen. Immerhin kam sie sehr gut alleine zu Recht und suchte wirklich nicht nach Gesellschaft. Auf der Suche nach einem möglichst ruhigen Plätzchen kam sie an einem Eiswagen vorbei. Malika blieb stehen und betrachtete die Schlange, die sich davor gebildet hatte und überlegte einen Augenblick, ob sie sich ebenfalls eine Kugel zu Gute kommen lassen sollte, wandte sich allerdings vorerst von dem umringten Ungetüm ab.
Erneut schweifte ihr Blick nach einem freien Plätzchen suchend über den Strand und wäre ihr nicht vorher eigentlich schon klar gewesen, dass diese Umgebung zumindest einigermaßen gut besucht und dementsprechend auch laut war, hätte sie es spätestens jetzt feststellen müssen.
Sie schüttelte kurz den Kopf und wandte sich nun doch zu dem Eiswagen um, auf den sie sich nun zu bewegte und in die wachsende Schlange einreihte. Ihre beiden Sittiche erhoben sich als es ihnen zu viel wurde und setzten sich auf einen nahe gelegenen, schattigen Platz von dem aus sie das Treiben dennoch gut verfolgen konnten.
Für einen Moment huschte der Blick der Dunkelhaarigen zu dem Typ, der ganz vorne in der Schlange stand und sich ein Vanilleeis bestellte. Vanille? Hmm… Nein… Dafür würde sie selber sich sicher nicht entscheiden. Wenn, dann etwas Frisches oder Fruchtiges…
Malika reckte sich etwas und versuchte so, möglichst einen Blick auf alle Sorten zu erhaschen, doch vergeblich. Da musste sie Wohl oder Übel noch ein wenig warten. Die Dämonin zog das Haarband von ihrem Handgelenk ab und fasste dann ihre Haare zusammen, die sie dann zu einem lockeren Zopf band. In der prallen Sonne war es mit langen Haaren doch recht warm, vor allem im Nacken- und Rückenbereich.
Sie trat einige Schritte nach vorne, da sich die Schlange vor dem Eiswagen dank der mehreren Verkäufer rasch wieder auflöste und gab schließlich ihre Bestellung auf: „Eine Kugel Zitroneneis im Becher.“
Vivi warf den beiden Neuankömmlingen, die auf den Hockern an der Bar Platz nahmen, einen kurzen Blick zu, ehe sie sich wieder ihrer derzeitigen Aufgabe widmete und dem Gast vor sich einen Drink bereitete. Als das allerdings getan war, wuselte sie mit breitem Grinsen zu Baylee und Theo und sagte: „Einen wunderschönen, guten Tag euch beiden. Schon eine Ahnung womit ich euch den Tag versüßen kann?“